Manuelle Vergleichszählungen
Wer bereits über eine Dauerzählung verfügt, kann für abgelegenere Standorte mit einer manuellen Vergleichszählung sehr flexibel über eine Stichprobe die Relation zur Dauermessung feststellen. Das kann sehr kostengünstig erfolgen und so kann man das bestehende Netz nutzen, um noch tiefere Einblicke in die Innenstadt oder Immobilie zu erhalten. Kurzfristige oder knifflige Zielsetzungen kann der Mensch noch immer flexibler abarbeiten.
Letztlich sind Personen- oder Objektzählungen aber auch immer eine Frage des Budgets.
Auf Dauer sind Sensoren am günstigsten
Es besteht kein Zweifel, dass an einer permanenten Zählung kein Weg vorbeiführt, wenn langfristige Entwicklungen, saisonale Effekte und Veranstaltungen analysiert werden sollen. Mit einem gut gewählten Standort kann die Technik sehr zählgenau arbeiten und verursacht sehr geringe laufende Kosten. Aber die organisatorischen Vorbereitungen und die einmaligen Installationskosten machen für spezielle Fragestellungen eine Fixinstallation nicht immer machbar.
Die Berechnung
Das Prinzip ist so simpel wie verlässlich.
Eine permanente Zählstelle liefert die Referenzwerte. Parallel wird an den gewünschten Standorten eine zeitlich begrenzte Messung durchgeführt. Aufgrund der Zeitgleichheit kann mit der temporären Zählung und der Kontrollstation beispielsweise ein Benchmarking durchgeführt werden.
Je intensiver die Vergleichszählungen durchgeführt werden, desto exakter wird nicht nur das Verhältnis zur Vergleichslage, es werden auch strukturelle Abweichungen und Tagesmuster sichtbar.
Haupt- und Nebenlagen unterscheiden sich in ihrer Tagesstruktur, der öffentliche Nahverkehr, Gastronomie und Freizeitangebote beeinflussen die Frequenz. Die Vergleiche sind daher stets als Tendenz zu sehen und stellen keine mathematisch exakte Beweisführung dar. Für einen Vergleich der Standorte sollte darauf geachtet werden, dass keine Sonderveranstaltungen im Vergleichszeitraum stattfinden.
Von Hand gezählt
Auch wenn die KI bereits in vielen Bereichen Einzug gehalten hat, das menschliche Gehirn kann sich an neue Situationen besser anpassen. Einen Menschen kann man an einen beliebigen Platz stellen und er wird in der Lage sein, eine Vielzahl von Beobachtungen zu notieren. Nicht nur, ob eine Person eine Linie überschreitet, sondern auch, ob Einkaufstaschen getragen werden, Kinder dabei sind oder wie viele Personen welchen Alters in einem Fahrzeug sitzen. Für die Durchführung solcher Erhebungen brauchen Menschen weder ein besonderes Training noch eine technische Infrastruktur. Einzig die Personalkosten setzen dem Umfang budgetäre Grenzen.
Datenschutzkonforme Videoaufzeichnungen
Wird bei der Erhebung darauf Acht gegeben, dass keine personenbezogenen Daten erhoben werden, sind Videoaufzeichnungen weder genehmigungs- noch meldepflichtig. Dazu reicht es, unscharfe Personenfotos aufzunehmen, um Aufzeichnungen nachträglich auszuwerten. In diesem Fall können beispielsweise Altersunterscheidungen nur sehr vage getroffen werden, wohl aber, ob es sich um Personen zu Fuß, Radfahrer:innen oder um Fahrzeuge handelt.
Eine freie Sichtlinie aus einem geschützten Innenraum und ein Stromanschluss reichen als Infrastrukturausstattung.
Was kostet so etwas?
Diese Frage kann nur von Fall zu Fall beantwortet werden, da die Kosten hauptsächlich von der verwendeten Technologie und der Dauer der Erhebung abhängen. Im Allgemeinen bewegen sich die hier beschriebenen Erhebungen in einem Kostenrahmen zwischen € 15 und € 40 pro ausgewerteter Stunde.